MCS, M.E./ CFS und neuronales Rewiring:
Die Mechanismen von neuro-immunologischen Multisystemerkrankungen verstehen
Neuro-immunologische Multisystemerkrankungen wie die Multiple Chemikalien Sensibilität (MCS) und das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) können einen tiefgreifenden Einfluss auf das Leben von Menschen haben. Diese Erkrankungen werden durch eine Vielzahl von Symptomen gekennzeichnet, die verschiedene Systeme im Körper, einschließlich des Nerven- und Immunsystems, beeinflussen. Obwohl es keine alleinige Lösung für diese Erkrankungen gibt, kann das Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen dazu beitragen, sie auf eine andere Weise anzugehen. Ein solcher Ansatz ist das neuronale Rewiring, das darauf abzielt, die Verarbeitung von Umwelteinflüssen zu verbessern und möglicherweise zu einer Verbesserung der Symptome zu führen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine umfassende Behandlung aller betroffenen Organe notwendig ist, um eine vollständige Heilung zu erreichen.
Mechanismen von neuro-immunologischen Multisystemerkrankungen:
Neuro-immunologische Multisystemerkrankungen treten auf, wenn eine neuronale Fehlfunktion (Amygdala Fehlaktivierung) zu Schäden im gesamten Körper führen. Die Amygdala geht immer wieder in den 'Fight or Flight mode' um den Körper vor weiterer exposition zu Schützen.
Fight-or-flight ist ein von dem amerikanischen Physiologen Walter Cannon (1915) geprägter Begriff (englisch; fight or flight = Kampf oder Flucht).
Der Begriff ist auch im deutschen Sprachraum unter der englischen Version in Fachkreisen geläufig, da Cannon neben Hans Selye zu den Pionieren der Stressforschung gehört. Die Fight-or-flight-Reaktion beschreibt die rasche körperliche und seelische Anpassung von Lebewesen in Gefahrensituationen als Stressreaktion.
Während der Fight-or-flight Reaktion veranlasst das Gehirn die schlagartige Freisetzung von Adrenalin, das Herzschlag, Körperkraft (Muskeltonus) und Atmungsfrequenz erhöht. Die bereitgestellte Kraftreserve liefert die Energie für überlebenssicherndes Verhalten, das der Stresssituation angemessen ist: Kampf oder Flucht.
Bei einer Dauerbelastung werden zusätzlich stoffwechselanregende Hormone, wie Cortisol von der Nebennierenrinde gebildet, da das Adrenalin zwar sofort, aber nur kurz wirksam ist. Lange andauernder Stress kann zu Schäden oder Zusammenbruch des Organismus führen.
Somit leiden die meisten Patienten bereits an einer ausgeprägten Insolinresistenz welche es gilt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Dieses Verständnis ermöglicht es uns, diese Erkrankungen aus einer anderen Perspektive anzugehen. Während das 'neuronale rewiring' die Verarbeitung von Umwelteinflüssen verbessern und möglicherweise zu einer Verbesserung der Symptome führen kann, ist es wichtig zu bedenken, dass ein ganzheitlicher Behandlungsplan erforderlich ist, der alle betroffenen Organe anspricht, um eine wahre Heilung zu erreichen.
Eine umfassende Diagnose:
Im Zentrum jedes Behandlungsplans für neuro-immunologische Multisystemerkrankungen steht eine umfassende Diagnose.
Diese Diagnose hilft dabei, die Quellen der übermäßigen Toxizität im Körper zu identifizieren.
Zum Beispiel wird bei einer Schimmelvergiftung durch schwarzen Schimmel im Wohnbereich eine dauerhafte Besserung erst durch eine Änderung der Umgebung erreicht.
Ebenso lässt sich bei einer dauerhaften Belastung am Arbeitsplatz durch Chemikalien eine Multiple Chemikalien Sensibilität nicht ausheilen, ohne den Arbeitsplatz zu wechseln.
Zu den am häufigsten betroffenen Berufsgruppen gehören Friseure, Kosmetikerinnen, Nageldesignerinnen, Flugbegleiter, Piloten, Industriearbeiter, die direkt mit Umweltgiften umgehen, Arbeiter in der traditionellen Landwirtschaft und ironischerweise auch Ärzte, Krankenschwestern und medizinisches Personal aufgrund des ständigen Einsatzes von Desinfektionsmitteln.
Ein weiterer möglicher Faktor für die Anreicherung von Toxinen im Gehirn ist eine Störung der Blut-Hirn-Schranke. Auch ohne die Korrektur und Stabilisierung dieses Defekts ist keine Heilung möglich.
Diese Beispiele verdeutlichen die verschiedenen Auslöser für diese Erkrankungen.
Die Rolle des 'neuronalen rewirings':
Methoden, die den Amygdala-Kreislauf 'fight or flight' durch Eingriffe in das neuronale Netzwerk unterbrechen, können hilfreich sein.
Ohne jedoch die geschädigten Organe zu stabilisieren und die zugrunde liegenden Ursachen zu beseitigen, ist langfristiger Erfolg unwahrscheinlich. Dies kann sogar entmutigend wirken für die Betroffenen wenn bei viel Mühe der Erfolg ausbleibt.
Auch wenn es im 21. Jahrhundert nahezu unmöglich ist, eine vollständig schadstofffreie Umgebung zu finden, sollte die allgemeine Umgebung gesundheitsfördernd sein, um eine Heilung zu ermöglichen. Letztendlich hat der Körper selbst die Fähigkeit zur Heilung, wenn die Bedingungen optimal genug sind.
Als Betroffene träumen wir von einer perfekten Umgebung, aber da sie schwer zu finden ist, sollten wir stattdessen an unserer Widerstandsfähigkeit arbeiten, während sich unser Körper stabilisiert.
Ein weiterer Aspekt, der zu beachten ist, ist die psychische Ebene, die optimalerweise von der Umgebung (den Angehörigen) unterstützt werden sollte, um dem Körper alle erforderlichen Ressourcen zur Heilung offen zu lassen.
Emotionale Störungen haben einen erheblichen Einfluss auf den Heilungsprozess.
In unserem Umweltleitfaden bieten wir eine kurze Einführung in den Prozess des Rewiring, um den grundlegenden Mechanismus verständlich zu machen.
Wir empfehlen, ein Tagebuch zu führen, da Verbesserungen oft so geringfügig sind, dass sie erst aus einer übergeordneten Perspektive und im Rückblick erkennbar werden.
In unserem Umweltleitfaden bieten wir eine kurze Einführung in den Prozess, um den grundlegenden Mechanismus des 'rewiring' verständlich zu machen.
Fazit:
- MCS, CFS und andere neuro-immunologische Multisystemerkrankungen stellen für Betroffene besondere Herausforderungen dar. Das Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen ermöglicht es uns, sie auf ganzheitlichere Weise anzugehen.
- Neuronales Rewiring kann ein hilfreiches Instrument sein, um die Verarbeitung von Umwelteinflüssen zu verbessern, aber es ist wichtig, es mit einem umfassenden Behandlungsplan zu kombinieren, der alle betroffenen/geschädigten Organe berücksichtigt.
- Obwohl es schwierig ist, eine perfekte Umgebung zu finden, sollten die Bedingungen optimal sein und Unterstützung aus der Umgebung helfen, den Heilungsprozess zu fördern.
- Die Berücksichtigung des emotionalen Aspekts und die Dokumentation des Fortschritts in einem Tagebuch können ebenfalls vorteilhaft sein.
Abschließend hoffe ich, dass dieser Artikel dir neue Erkenntnisse vermitteln konnte und zu einem besseren Verständnis des Themas beigetragen hat. Deine Kommentare und Anregungen sind mir willkommen und ich freue mich darauf, von dir zu hören.
Lass uns gemeinsam diese Diskussion vertiefen und dieses Thema lebendig gestalten.
Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit!
Kommentare ()